
Friend ’n’ Fellow
Foto: Ulrike Mönning
Der Schaffensprozess von Constanze Friend und Thomas Fellow klingt retrospektiv wie ein Lehrstück über qualitatives Songwriting, konstanten Output und die rauschhafte Kraft des Live-Auftritts. Es sind jene Merkmale, die das Duo im Zeitalter des digitalen Mainstreams herausragen lassen.
Denn was 1991 in Leipzig begann, hat sich in den Folgejahren in der globalen Musiklandschaft ausgebreitet. Unter Kennern fällt der Name Friend ‘n‘ Fellow (oder: FRIEND N FELLOW) jeher im Zusammenhang mit Größen wie Ray Charles, Al Jarreau und Luther Allison. Letzterer prägte in den 90er-Jahren durch gemeinsame Auftritte die musikalische Entwicklung des Duos. Doch es ist nicht nur die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Allison, die seither als Referenz in ihren eigenen und adaptierten Songs durchscheint. Stil und Besetzung bleiben ungewöhnlich, da der Klang einer mehrköpfigen Band auf zwei Elemente übertragen wird – Gitarre und Stimme. Beide Instrumente sind losgelöst von Konventionen und geben sich sowohl im Studio als auch im Konzertsaal der Melange aus Konzeption und intuitiver Spielfreude hin. Daraus entspringt ein wildes Mosaik: mal Jazz, mal Blues, mal Country – aber immer Soul.
Aus den beiden Vollblutmusikern ist nach gut drei Jahrzehnten längst ein eingespieltes Team geworden. Zu den Spielstätten zählen mittlerweile Peking, Warschau und New York. Ein Dutzend Studio-Alben sind produziert, über 100.000 Tonträger verkauft, unzählige Konzerte gespielt. Der Katalog an Songs erweitert sich stetig und auch die früheren Melodien schweben durch die Sphären der charmanten Jazzclubs, Theaterhallen und Open Air Locations, denen die beiden Künstler in den letzten Dekaden ihren Stempel aufgedrückt haben. Ihre Live-Performance zelebrieren sie energisch und dekorieren ihr Zusammenspiel oft mit einem humoristischen Kommentar.
„Ein Feuerwerk groovender Virtuosität“ (Süddeutsche Zeitung)