EIN STÜCK KOSMOS

Jan Vogler Violoncello

Solosuiten von Johann Sebastian Bach

Ticketpreise: 30 | 25 | 20 €

mit kunsthistorischem Rahmenprogramm

Programm

Johann Sebastian Bach
Suite Nr. I G-Dur BWV 1007
Suite Nr. II d-Moll BWV 1008
Suite Nr. III C-Dur BWV 1009

Jan Vogler, Foto: PR
Jan Vogler, Foto: PR

„Zyklen prägen den Weltlauf, unser Leben, das Jahr und den Tag. Zyklen schaffen Ordnung und sorgen für Rhythmus in einer unüberschaubaren Welt“, findet der Leipziger Bachexperte Michael Maul. Auch in der Kunst sei der Zyklus zu Hause, tauche auf „immer dann, wenn ein Künstler möglichst viel ausdrücken möchte, seine Idee Raum zur Entfaltung braucht oder der Umfang seines Werkes schlichtweg einen gliedernden Gedanken benötigt“. 

Kaum ein Bereich, wo Johann Sebastian Bach nicht neue kompositorische Maßstäbe setzte. Seine sechs Suiten für Violoncello solo bilden da keine Ausnahme. Vermutlich um 1720 am Hof in Anhalt-Köthen komponiert, zeigen sie Bach als Meister darin, Kontrapunkt, das barocke Prinzip „Note gegen Note“, auf ein einstimmiges Instrument anzuwenden. In ihrer suggestiven Mehrstimmigkeit weisen die Vorspiele (Préludes) und stilisierten Tanzsätze weit über sich hinaus. Welches Genie hier Feder führte, zeigen etwa Lesarten vom Klavier aus, die diese Suiten klingen lassen, als seien sie von Anbeginn für ein Tasteninstrument gedacht gewesen. 

Jan Vogler kommt nach Lohmen von seiner Geburtsstadt Berlin aus, wo der den Bach-Zyklus am Vorabend im Kammermusiksaal der Philharmonie interpretiert. Er kennt diesen Bach seit seiner Kindheit, eröffnete ihm einen musikalischen Kosmos. Kollegen nennen die Suiten „Bibel“ (Mischa Maisky) oder „Quintessenz“ (Pao Casals). Ihnen als Interpret mit eigener Fantasie zu begegnen, sei „überhaupt die größte Herausforderung“, so Vogler, der auf einem mit modernen Stahlsaiten bestückten barocken Stradivari-Cello spielt – in diesem Programm die ersten drei Suiten.

Wir öffnen das Emporenstübchen mit dem Göding-Altaraufsatz der Dorfkirche Lohmen

Rund um das Konzert haben Sie die einzigartige Möglichkeit, den Altaraufsatz von Heinrich Göding aus dem Jahr 1575 aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Dort beantwortet Franziska Wosnitza, Restauratorin dieses Kunstwerkes, gern Ihre Fragen. Der Altaraufsatz wurde vom kurfürstlichen Kammersekretär Johann Jenitz in Auftrag gegeben, verlor mit dem Neubau einer größeren Kirche 1789 allerdings seinen Platz und seine Funktion. 2021 wurde er in Dresden restauriert und kehrte daraufhin in die Lohmener Kirche zurück. Vorab war das Kunstwerk im Dresdner Schloss zu sehen.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. In das Betstübchen, eher eine Stube, passen bis zu zehn Personen.