LIEDERABEND: UNERMESSLICH

Christoph Prégardien Tenor
Eric Schneider Klavier

Eines der namhaftesten Duos unserer Zeit interpretiert Chansons von Henri Duparc, Richard Wagners „Wesendonck-Lieder“ sowie Robert Schumanns „Dichterliebe“ op. 48

Ticketpreise: 30 | 25 €

Programm

Henri Duparc: Chansons

Richard Wagner: „Fünf Lieder auf Gedichte von Mathilde Wesendonck“

Robert Schumann: „Dichterliebe“ op. 48

Christoph Prégardien, Eric Schneider, Fotos: Hans Morren, Peter Adamik
Christoph Prégardien, Eric Schneider, Fotos: Hans Morren, Peter Adamik
Robert Schumann, Dichterliebe op. 48, mit Christoph Prégardien
Christoph Prégardien im Gespräch bei Der Junge Kulturkanal

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.

Mit diesen Worten, entnommen dem „Buch der Lieder“, versucht der Dichter Heinrich Heine zu beschreiben, wie es ist, wenn sich ein Mensch verliebt. Robert Schumann kommt diese meisterhafte Lyrik 1840 wie gerufen, um in Musik zu fassen, wie sich seine eigene Situation gerade anfühlt. Es ist das „Liederjahr“. Nach einem zermürbenden Streit mit seinem ehemaligen Lehrer Friedrich Wieck konnte der Komponist endlich dessen Tochter, die Pianistin Clara Wieck, heiraten. Viele Jahre hat Schumann kein einziges Gedicht vertont. In den Monaten vor der Hochzeit im September 1840 aber sprudeln die Lieder nur so aus ihm heraus. 20 Gedichte entnimmt er dem „Lyrischen Intermezzo“ aus Heines 1827 erschienenem „Buch der Lieder“. Darunter: „Im wunderschönen Monat Mai“, das erste Stück eines packenden Liederzyklus‘, der von allen, auch den schmerzvollen Stadien der Zweisamkeit erzählt und der 1844 unter dem Titel „Dichterliebe“ als op. 48 beim Verlag Peters in Leipzig gedruckt wird.

Jeder Künstler habe Anrecht auf eine Muse – so sah es der vier Jahre jüngere Richard Wagner. Der fand die seine in Mathilde Wesendonck, die jedoch verheiratet war, während sich Wagner selbst für seine Minna entschieden hatte. Doch weder konnte dies seine romantischen für Gefühle für die Schriftstellerin und Mäzenin Wesendonck unterdrücken noch einen späteren Eklat verhindern. 1857/1858 vertonte Wagner fünf Gedichte Mathildes an ihn, die später als „Wesendonck-Lieder“ bekannt wurden.

Die zwei Perlen der Liedgeschichte verbinden sich in diesem Programm mit einem weiteren Schatz: dem kaum überlieferten, viel zu wenig beachteten Liedschaffen des französischen Komponisten Henri Duparc.

Du musst versuchen, Liebe rüberzubringen

„Wenn ich Musik mache, spreche ich andere Bereiche an. Nicht den Intellekt, sondern das Gefühl“, sagt Christoph Prégardien in einem Interview für „Der Junge KulturKanal“. Daher müsse er beim Singen empathisch sein, sensibel, um zu erkennen: Was geht mit meinem Gegenüber vor. Glaubhaft von Liebe singen zu können setze voraus, in diesem Moment das Publikum zu lieben oder diese Erfahrung gemacht zu haben. „Du musst versuchen, das rüberzubringen“, so Prégardien, der als einer der bedeutendsten lyrischen Tenöre seiner Generation gilt.