Spielstätten in Coswig

Börse Coswig

Dem Haus ist es zwar nicht auf den ersten Blick anzusehen, doch die Kulturgeschichte der Börse Coswig reicht bis weit ins 19. Jahrhundert zurück. Das traditionsreiche Gast- und Veranstaltungshaus vor den Toren Dresdens ist – nach einer gründlichen Verjüngungskur – beliebter Treffpunkt und gastliches Zentrum für die Bürgerinnen und Bürger Coswigs, für Besuchende aus nah und fern.

Zu entdecken ist ein geschichtsträchtiger Ort, der dank modernster Technik sowohl für kulturelle Veranstaltungen geeignet ist als auch für rauschende Feste, bei denen für das geistige Wohl ebenso gesorgt ist wie für das leibliche.

Betrieben wird die Börse Coswig von der 1998 gegründeten Kulturbetriebsgesellschaft Meißner Land mbH. Die gemeinnützige Gesellschaft betreibt darüber hinaus das Zentrum für Kammermusik & Literatur in der klassizistischen Villa Teresa im Coswiger Ortsteil Kötitz. Besonders mit den jährlichen „Musik- und Theatertagen“ und der Kammermusikreihe „Musik an den Höfen des Meißnischen Landadels“ verbindet sich der ehrwürdige Name des einstigen Coswiger Gasthofes mit den reichen kulturellen Traditionen des Meißner Landes.

Adresse: Hauptstraße 29, 01640 Coswig

www.boerse-coswig.de

Villa Teresa

Die Villa Teresa und ihr umliegender Park gehören als Kammermusikzentrum, Kulturdenkmal des 19. Jahrhunderts und als lebendige Gedenk- und Forschungsstätte heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Coswigs. Erbaut 1873 als herrschaftliche Villa im Neorenaissancestil, diente das Haus dem weltberühmten Pianisten und Komponisten Eugen d‘Albert (1862-1934) und seiner Gattin, der venezolanischen Pianistin Teresa Carreño (1853-1917), als Wohnsitz. Das Paar verbrachte hier von 1891 bis 1895 eine wichtige Phase seines Lebens und Schaffens. Nach einer grundhaften Sanierung zeigt sich die Villa Teresa zwischen Coswigs Stadtkern und dem Ortsteil Kötitz seit 2002 wieder im Stil eines großbürgerlichen Landhauses des 19. Jahrhunderts. Ein Kammermusiksaal bildet den zentralen Raum.

Auch die Geschichte eines faszinierenden Konzertflügels beginnt bei Eugen d’Albert. Bereits aus Coswig weitergezogen, kaufte der Künstler bei der Hamburger Firma Steinway & Sons einen Flügel der Nummer 92001. Ein ihm zugeschriebenes Autograf auf der Unterseite des Lampentellers dokumentiert ein Konzert in Elberfeld bei Wuppertal am 26. November 1898, womöglich das erste auf seinem Neuerwerb. Manches Rätsel bleibt ungelöst um diesen gewaltigen, 600 Kilo schweren D-Flügel. So ist unklar, warum und bei wem der Steinway 1936, zwei Jahre nach d’Alberts Tod, gepfändet wurde. Erst vier Jahrzehnte später taucht das Instrument wieder auf: Der Münchner Herrenmaßschneider Willy Flingelli kaufte es 1971 in einem Pianohaus. 32 Jahre später zogen die Flingellis um. Der Flügel passte nicht durchs neue Treppenhaus und wurde dem Münchner Stadtmuseum anvertraut. Das wiederum bot das Instrument der Villa Teresa als Dauerleihgabe an. Dort blieb es im Herrensalon zunächst ein stummes Exponat, bis es die „Teresa Carreño und Eugen d’Albert Gesellschaft Coswig e. V.“ erwarb.

Die Pianistin Ragna Schirmer regte an, das Instrument generalüberholen zu lassen. Der Flügel erhielt einen neuen Stimmstock, Resonanzboden und Gussplatte wurden überarbeitet, Saiten und Mechanik erneuert. Im Sommer 2021 brachte Peter Rösel, Schirmherr der Gesellschaft, den Steinway erstmals wieder zum Klingen.

Adresse: Kötitzer Straße 30, 01640 Coswig

www.villa-teresa.de

Hinrich Alpers, Foto: Felix Broede
16:00 Uhr | Coswig | Villa Teresa

GOLDBERG-VARIATIONEN

Hinrich Alpers (Klavier)

Bachs epochaler Zyklus, interpretiert auf einem historischen Flügel

Ticketpreis: 30 €

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